Linsenimplantate

Fehlsichtigkeiten von bis zu -8 und +3 Dioptrien können durch Augenlasern in den allermeisten Fällen korrigiert werden. Für Personen mit höheren Dioptrienwerten kommt diese Form der Behandlung jedoch nicht infrage. An diesem Punkt setzt die Linsenchirurgie an, durch die auch deutlich stärkere Fehlsichtigkeiten ausgeglichen werden können. Bei der Linsenimplantation oder beim Linsenaustausch wird eine künstliche Linse in das Auge eingesetzt. Beim Linsenimplantat besteht in der Regel die Auswahl zwischen einer Monofokallinse (Einstärkenlinse) und verschiedenen Multifokallinsen (Mehrstärkenlinse). Während eine Monofokallinse Patienten wieder die Nah- oder Fernsicht ermöglicht, können sie mithilfe eines Mehrstärken-Linsenimplantats wieder sowohl in der Nähe, als auch in der Ferne scharf sehen. Bei jungen Patienten mit hohen Dioptrienwerten kommt allerdings kein Linsenaustausch infrage, weil die körpereigene Linse noch elastisch genug ist, um das Auge auf Nah- und Fernsicht einzustellen. Bei älteren Patienten wird dies stattdessen schlechter erfüllt. Welche Unterschiede zwischen den einzelnen Linsenimplantaten bestehen, erfahren Sie hier:

Linsenimplantate: Die künstliche Linse im Auge

Die Linsenchirurgie wird grundsätzlich in zwei Methoden unterteilt, die Linsenimplantation und den refraktiven Linsenaustausch. Während bei der ersten Methode eine künstliche Linse zusätzlich zu der natürlichen Linse im Auge eingesetzt wird, wird die natürliche Linse beim refraktiven Linsenaustausch durch eine Monofokallinse (als Standard) oder eine Premium-Intraokularlinse, eine sog. Multifokallinse, ersetzt. Letztere Methode wird insbesondere zur Behandlung des Grauen Star angewandt.

Phake Intraokularlinsen

  • werden vor allem bei jüngeren Patienten implantiert
  • eignen sich zur Korrektur einer hohen Fehlsichtigkeit: Weitsichtigkeit bis zu +10 dpt, Kurzsichtigkeit bis etwa -20 dpt, Hornhautverkrümmung bis ca. -6 dpt
  • es wird zwischen Vorder- und Hinterkammerlinsen (VKL, HKL) unterschieden
  • durch einen winzigen Schnitt am Rand der Hornhaut wird die gefaltete Kunstlinse in das Auge eingeführt und entfaltet sich dort langsam; die Öffnung an der Hornhaut verschließt von selbst oder wird mithilfe einer Naht verschlossen
  • Vorteil: die körpereigene Linse bleibt bestehen und das Auge kann weiterhin Objekte fokussieren, die in der Nähe gelegen sind (Akkomodation)
  • Dauer und Art des Eingriffs: ca. 20 Minuten, ambulant bei örtlicher Betäubung
  • Nachkorrektur durch einen Austausch der Linse ist jederzeit möglich
  • hohe Erfolgsaussichten

Monofokallinsen

  • werden vorrangig im Rahmen einer Kataraktoperation (Grauer Star) eingesetzt
  • die eingetrübte Linse wird durch eine künstliche Intraokularlinse ersetzt
  • Nachteil: Die Fähigkeit, in der Nähe gelegene Objekte scharf zu sehen, geht verloren
  • für die Nahsicht ist eine zusätzliche Brille erforderlich
  • sehr hoch entwickelt und seit Jahrzehnten bewährt
  • Dauer und Art des Eingriffs: ca. 20 Minuten, ambulant bei örtlicher Betäubung

Multifokallinsen

  • eine sogenannte Mehrstärkenlinse wird eingesetzt, um sowohl in der Nähe als auch in der Ferne ein scharfes Sehen zu ermöglichen
  • mehrere Brennpunkte sorgen für ein scharfes Sehen auf unterschiedliche Entfernungen
  • durch eine ausführliche Untersuchung kann der Augenarzt feststellen, ob eine solche Intraokularlinse eingesetzt werden kann
  • Dauer und Art des Eingriffs: ca. 20 Minuten, ambulant bei örtlicher Betäubung

Linsenimplantate im Überblick

Standard-Intraokularlinsen dienen der Wiederherstellung des Lichteinfalls ins Auge und werden bei Fehlsichtigkeiten eingesetzt, die durch eine Augenlaserbehandlung nicht behoben werden können. Sie können nicht nur Grauen Star bzw. eine getrübte Linse korrigieren, sondern auch sehr starke Kurz- und Weitsichtigkeit ausgleichen. Im Gegensatz zu Standardlinsen bieten Premium-Intraokularlinsen weitere optische Funktionalitäten, die das Sehen in einem bestimmten Maß noch zusätzlich verbessern können.

  • korrigieren Weit- oder Kurzsichtigkeit und gleichen vor allem auch die Hornhautverkrümmung sehr präzise aus (im Rahmen der Grauer-Star-Operation)
  • ermöglicht zumindest scharfe Sicht in der Ferne oder in der Nähe
  • der “Klassiker” unter den Multifokallinsen
  • hat mehrere Brennpunkte, die das Sehen in unterschiedlichen Entfernungen möglich macht
  • durch Lichtbeugung entstehen zwei scharfe Fokuspunkte auf der Netzhaut
  • als torische Variante lassen sich damit auch Hornhautverkrümmungen korrigieren
  • ermöglicht einen völligen Verzicht auf Gleitsicht- und Lesebrillen
  • gehört zu den Multifokallinsen
  • ermöglicht deutliches Sehen in allen Entfernungen
  • der Abbildungsfehler “sphärische Aberration” verursacht bei Grauer Star-Patienten nach der Operation oft leichte Irritationen im Kontrast- und Nachtsehen
  • verhelfen zu deutlicherem Sehen, vor allem in der Dämmerung
  • abhängig von der jeweiligen Pupillengröße des Patienten im Dunkeln
  • Der natürliche Schutzfilter des Auges vor schädlichen Blaulichtfrequenzen geht bei der Entfernung der getrübten Linse (Grauer-Star-Operation) verloren
  • Blaufilterlinsen absorbieren die radikalen Anteile bzw. die energiereichen Blaulichtfrequenzen im Licht
  • schützt die empfindlichen Lichtrezeptoren der Netzhaut
  • die lichtadjustierbare Linse (Light Adjustable Lens (LAL)) wird wie jede andere Linse zunächst individuell berechnet und implantiert
  • infolge der Implantation kann ein möglicher Restfehler ausgemessen und mithilfe einer speziellen Beleuchtung nachjustiert werden
  • Weit- und Kurzsichtigkeit können mithilfe der LAL höchst präzise korrigiert werden
  • Auch die Korrektur einer Hornhautverkrümmung oder Alterssichtigkeit ist dadurch möglich
  • werden zur Feinkorrektur vor eine bereits implantierte Kunstlinse gesetzt
  • gleicht die restliche Kurz- oder Weitsichtigkeit nach einer Grauer-Star-OP aus
  • gewährleistet scharfes Sehen in der Nähe und Ferne

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