Brustvergrößerung mit Implantaten

Traditionell werden bei einer Brustvergrößerung (Mammaaugmentation) Brustimplantate eingesetzt, die über einen kleinen Schnitt in der Brust platziert werden. Der Zugang zur Brust kann über die Falte unterhalb der Brust (inframammär), über die Achsel (axillär) oder die Brustwarze (periareolar) erfolgen. Welche Operationstechnik angewandt wird, um die Brust zu vergrößern, richtet sich dabei nach den individuellen körperlichen Gegebenheiten der Patientin. Dabei sind vor allem die bisherige Form und Größe der Brust, die Dicke des vorhandenen Unterhaut- und Drüsengewebes sowie der Warzenvorhof ausschlaggebend. Schließlich können die halbkugel- oder tropfenförmigen Brustimplantate auf (epipektoral) oder unter (subpektoral) dem Brustmuskel platziert werden.

Brustvergrößerung mit Implantaten: Die Operation im Überblick

DAUER DER BRUSTVERGRÖSSERUNG

ca. 1-2 Stunden

ART DER BETÄUBUNG

Vollnarkose

KLINIKAUFENTHALT

stationär, 1-2 Tage

GESELLSCHAFTSFÄHIGKEIT

nach ca. 2-3 Tagen

ENDGÜLTIGES ERGEBNIS

nach ca. 6-12 Monaten sichtbar

KOSTEN BRUSTVERGRÖSSERUNG

ab 4.000 - ca. 7.500 Euro

Worauf Sie bei Brustimplantaten achten sollten:

  • sie sollten europäischen und internationalen Standards entsprechen: CE- und ISO-zertifiziert
  • bei US-Unternehmen: Zulassung durch die FDA sollte vorliegen
  • umfassende Garantie: lebenslange Garantie auf Haltbarkeit und Formbeständigkeit, Ersatz bei Implantat-Rissen, Dislokation oder Kapselkontrakturen
  • äußere Beschaffenheit / Oberflächenstruktur der Implantate: geringeres Risiko für eine Kapselfibrose

Vorsicht bei:

  • Billigimplantaten (z.B. Fall des Herstellers Poly Implant Prothèse (PIP))
  • Titanbeschichtungen (heutzutage verboten!)
  • besonders günstigen Angeboten im In- und Ausland

Füllmaterialien von Brustimplantaten

Die Außenhülle von Brustimplantaten besteht in der Regel aus Silikon-Elastomeren und ist doppelwandig. Die doppelte Schutzschicht beugt Verletzungen sowie der Gefahr einer Kapselverhärtung vor und ermöglicht ein positives Ergebnis in Bezug auf Form und Gefühl der Brust. Um diese Außenhülle zu füllen, werden entweder Silikonimplantate verwendet, die bereits beim Einsetzen mit Silikongel gefüllt sind, oder Kochsalzimplantate eingesetzt, die erst während des Eingriffs befüllt werden. Beide Füllmaterialien haben Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.

Silikonimplantate

1962 wurden Brustimplantate aus Silikon zum ersten Mal in den USA eingesetzt. Seitdem wurden diese nicht nur umfassend weiterentwickelt, sondern sind heutzutage der Standard bei Brustvergrößerungen. Aufgrund der jahrzehntelangen Weiterentwicklung gilt Silikon als besonders sicheres und für den Körper verträgliches Material. Da die modernen Implantate von einer mehrschichtigen Silikonhülle umgeben und mit einem besonders quervernetzten und daher dickflüssigen Kohäsiv-Gel gefüllt sind, wird ein Auslaufen in umliegendes Gewebe verhindert. Aufgrund der hohen Bindekraft des verwendeten Silikons, sind die Brustimplantate nicht nur sehr formstabil und haltbar, sondern fühlen sich auch sehr natürlich an. Ob sie sich fester oder weicher anfühlen, hängt von der jeweiligen Köhasivitätsstufe (Dickflüssigkeit) des gewünschten Brustimplantats ab. Heutzutage sind Silikonimplantate der Standard bei Brustvergrößerungen, da sie dem natürlichen Verhalten der weiblichen Brust hinsichtlich ihrer Form und vom Gefühl her am nächsten kommen.

Kochsalzimplantate

Für diejenigen, die Silikonimplantaten skeptisch gegenüber stehen, stellen Brustimplantate mit Kochsalzlösung eine mögliche Alternative dar. Im Jahr 2014 entschieden sich laut einer Statistik der American Society for Aesthetic Plastic Surgery (ASAPS) 20% aller Frauen bei ihren Brustimplantaten für diese Variante. Sie hat den Vorteil, dass die Kochsalzlösung der Salzkonzentration in der körpereigenen Flüssigkeit ähnelt und daher bei einem Austritt im Fall einer Implantatruptur vom Körper abgebaut werden kann. Während die Silikonkissen bereits vor dem Einsetzen mit Silikon befüllt sind, spricht somit auch die Möglichkeit eines minimal-invasiven Eingriffs durch einen kleinen Schnitt in der Achselhöhle für eine Brustvergrößerung mit Kochsalzlösung. Nachteilig ist dabei jedoch, dass die flüssigere Konsistenz weniger Möglichkeiten hinsichtlich verfügbarer Implantatgrößen und -formen bietet und sich diese Art der Brustimplantate zudem unter der Haut unnatürlicher anfühlt.

B-Lite Brustimplantate

Die B-Lite LWBI (lightweight breast implants) Leichtimplantate sind eine der innovativsten Brustmplantate, die derzeit auf dem deutschen Markt erhältlich sind. Sie sind das Ergebnis einer fast 10-jährigen Forschung und Entwicklung sowie umfangreicher Tests und wurden insbesondere für Frauen entwickelt, denen eine natürlich geformte Brust und ein langanhaltendes Ergebnis wichtig sind. Besonders ist ihr bis zu 30% geringeres Gewicht im Vergleich zu Standard-Silikonimplantaten. So wiegt ein 300 ml Standard Brustimplantat ca. 300g, ein gleichartiges B-Lite Brustimplantat wiederum nur 220g. Besonders leichte Silikonkissen mit einer innovativen Gelfüllung bestehend aus Mikro-Hohlkugeln ermöglichen dieses geringe Gewicht. Eine derartige Gewichtsreduktion sorgt für ein angenehmes Tragegefühl, ein natürliches Aussehen der Brust bei gleichem Volumen und ein langanhaltendes Ergebnis.

Wichtiger Hinweis zu den Implantaten: Obwohl die gängigen Markenimplantate heute als sicher gelten, muss vor der Operation die Form und Größe des Implantats im Detail mit dem behandelnden Arzt durchgesprochen werden. Wichtig ist, dass bei Operationen in Deutschland nur in Europa zugelassene Implantate verwendet werden (Kenn-Nummer „CE“ plus vierstelliger Zahlencode). Allgemein gilt jedoch, dass ein Austreten des Gels aufgrund moderner Produktionsmethoden heutzutage höchst unwahrscheinlich ist. Zudem verfügen moderne Implantate über mehrwandige Außenhüllen und eine aufgeraute oder glatte Oberfläche. Bei glatter Oberflächenstruktur besteht allerdings eine erhöhte Gefahr einer Kapselfibrose. Implantate mit einer Titanbeschichtung sind mittlerweile ganz verboten.

Hersteller für Brustimplantate

Die Allergan, Inc. ist ein US-amerikanisches Pharmazieunternehmen, das 1948 gegründet und im Jahr 2015 von der Pharma-Größe Actavis plc übernommen wurde. Seit der Übernahme von Inamed im Jahr 2006 vertreibt Allergan auch Silikonimplanatate und bietet mit seiner „The Natrelle Collection“ eine Große Vielfalt verschiedener Füllmaterialien, Oberflächenstrukturen, Formen, etc. Dadurch können die Brustimplantate optimal auf den jeweiligen Körperbau und die Wünsche der Patientin abgestimmt werden.

Qualitätsmerkmale von Allergan-Implantaten:

  • CE-zertifiziert (durch das Europäische Parlament vorgegebene Standards)
  • seit 2006: von der FDA (US-amerikanische Arzneimittelbehörde) zugelassen
  • ISO (International Organisation für Normung)-zertifiziert

​​​​​​​ALLERGANPlus Premium-Service-Zertifikat:

  • umfassende Hersteller-Garantie
  • greift u.a. bei einer Ruptur des Implantats und einer Austausch-Notwendigkeit
  • lebenslanger Austausch von Implantaten, die nach dem 31.03.2004 erworben und eingesetzt wurden

Zusammen mit Allergan ist Mentor heute der größte Hersteller für Silikon-Implantate. Das 1969 in den USA gegründete Unternehmen gehört seit 2009 zu der Unternehmensgruppe Johnson & Johnson. Aufgrund seiner kontinuierlichen Forschung, seiner strengen Fertigungsstandards und Testverfahren genießt Mentor weltweite Anerkennung. Eine Besonderheit bietet das MemoryGel-Implantat von Mentor, das in verschiedenen Größen und Oberflächenprofilen erhältlich ist. Es ist mit einem zusammenhaltenden Gel befüllt und fühlt sich besonders natürlich an.

Hersteller Garantieprogramm für Mentor Implantate:

  • höchste Qualitätsansprüche und Produktionsstandards
  • seit 2006: von der FDA (US Food and Drug Administration) zugelassen
  • umfassendes Hersteller-Garantieprogramm: lebenslange Austauschgarantie für Implantate

Das deutsche Unternehmen Polytech Health & Aesthetics GmbH mit Hauptsitz in Hessen wurde 1986 gegründet und bietet ein Portfolio aus verschiedenen Produkten für die ästhetisch-plastische und rekonstruktive Chirurgie an. Am deutschen Markt für Silikon-Implantate hat es einen Marktanteil von ca. 20 Prozent. Das Silikongel produziert Polytech nicht selbst, sondern bezieht es von zwei Unternehmen, die sich auf die Herstellung von medizinisch implantierbarem Silikon spezialisiert haben und dafür international zugelassen sind. Die drei Polytech Implantat-Produktserien werden seit 2008 ausschließlich im hessischen Dieburg gefertigt und zeichnen sich insbesondere durch eine spezielle Oberflächenbeschichtung namens Microthane aus, die das Risiko einer Kapselfibrose deutlich mindern soll.

Qualitätsmerkmale der Polytech Implantate:

  • „Made in Germany“
  • erfüllen EU-Standards (CE-zertifiziert)
  • von der ISO (Internationale Organisation für Normung) zertifiziert
  • “Implants of Excellence”: lebenslange Austauschgarantie (u.a. im Fall einer Hüllenruptur, Kapselkontraktion oder Dislokation)

Das französische Unternehmen Eurosilicone mit Sitz in Frankreich ist einer der führenden Hersteller für plastische Chirurgie weltweit und vertreibt seine Produkte in über 90 Ländern. Mit seiner über 20-jährigen Erfahrung zeichnet sich der Hersteller durch eine Vielfalt innovativer und qualitativ hochwertiger Produkte aus. Zu den über 250.000 Implantaten zählt u.a. ein Implantat mit einer besonders texturierten Oberflächenstruktur, die das Risiko für Kapselfibrosen mindern soll.

Hersteller-Garantie für Eurosilicone Implantate:

  • ISO-zertifiziert
  • CE-zertifiziert (Erfüllung der EU-Standards)
  • lebenslange Produkt-Ersatz-Garantie (u.a. bei Rissen oder Kapselkontrakturen)

Formen & Positionen von Brustimplantaten

Formen von Brustimplantaten

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Formen, aus denen ein passendes Implantat ausgewählt werden kann. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Größe und Form, ihrem Füllmaterial und der Außenwand. Ob letztlich anatomische Brustimplantate oder runde Implantate infrage kommen, hängt jedoch sowohl von der gewünschten Körbchengröße als auch von der Form des Brustkorbs, der Beschaffenheit des Brustgewebes, der Drüsen und Brusthaut ab.

RUNDE IMPLANTATE (HALBKUGELFÖRMIG)

Durch runde Implantate sieht die Brust besonders voll aus, so als würde ein Push-up BH getragen werden. Da die Brust dadurch eher nach oben gewölbt ist, lässt sich bei runden Implantaten eher eine Brustvergrößerung erahnen.

ANATOMISCHE IMPLANTATE (TROPFENFÖRMIG)

Anatomische Brustimplantate passen sich insgesamt besser der naturgegebenen Form des Körpers an und sehen entsprechend natürlicher aus. Diese Wirkung entsteht dadurch, dass die Implantate im oberen Teil weniger gefüllt sind als unten und somit eine Art Tropfenform haben.

Position der Implantate

Alle drei Zugangsmöglichkeiten zur Brust haben gemein, dass durch einen kleinen Schnitt ein Zugang zu der vormodellierten Gewebetasche geschaffen wird, in die der Chirurg das Implantat einsetzt. Je nach Brustgröße und -form sowie nach Beschaffenheit des Drüsen- und Weichteilgewebes wird das Implantat entweder über oder unter dem Brustmuskel platziert.

SUBPEKTORALE BRUSTVERGRÖSSERUNG (UNTER DEM BRUSTMUSKEL)

  • Der Brustmuskel wird vom Brustkorb gelöst & das Implantat dahinter platziert
  • Wird häufiger angewandt, da das Implantat durch den Muskel besser abgedeckt ist (v.a. bei schlanken Frauen)
  • Vorteile: natürliche Optik und geringe Gefahr einer Kapselfibrose oder Tastbarkeit des Implantats
  • Nachteile: Brustmuskel muss sich der neuen Situation anpassen, kann stärkere Schmerzen nach sich ziehen

EPIPEKTORALE BRUSTVERGRÖSSERUNG (AUF DEM BRUSTMUSKEL)

  • Implantat wird direkt unter der Brustdrüse auf dem Muskel platziert
  • Wird häufig bei Frauen mit größeren Brüsten gewählt
  • Vorteil: weniger Schmerzen aufgrund der Platzierung auf dem Muskel
  • Nachteil: größere Gefahr einer Kapselfibrose

Zugang zur Brust

Um die geeignete Methode für eine Brustvergrößerung zu finden, muss sowohl erst eine Entscheidung über den Zugang zur Brust als auch über die Lage des Implantats getroffen werden. Beides hängt letztlich vom gewünschten Füllmaterial, dem Warzenvorhof sowie von der Größe und Form der neuen Brust ab.

Inframammärer Zugang (Falte unterhalb der Brust)

  • 3-4 cm lange Öffnung in der Brustfalte unter dem Busen
  • Narbe kann später im Liegen leicht sichtbar sein
  • guter Zugang: Implantat kann unter oder über dem Muskel positioniert werden
  • Vorteile: Drüsengewebe wird geschont, Brust bleibt gefühlsecht und stillfähig
  • aktuell die gängigste Methode bei Brustvergrößerungen

Axillärer Zugang (über die Achsel)

  • Minitrichter wird über einen ca. 3 cm langen Schnitt in der Achselhöhle zur Brust gelegt
  • Implantat wird über den Trichter in die Brust eingeführt und unter oder über dem Muskel platziert
  • Vorteile: keine Narbe im Brustbereich, Drüsengewebe und Sensibilität der Brust werden geschont
  • Nachteile: weniger übersichtlich für den Chirurgen, erhöhte Blutungs- und Infektionsgefahr, Einschieben verursacht nach dem Eingriff Schmerzen

Periareolarer Zugang (über die Brustwarze)

  • guter Zugang zum Operationsfeld: halbmondförmiger Schnitt um den Brustwarzenhof herum
  • das Implantat wird meist auf dem Brustmuskel in einer dafür vorbereiteten Tasche platziert
  • nur geeignet bei kleineren Implantaten oder bei solchen, die erst nachträglich befüllt werden
  • Eingriff ist vergleichsweise schwieriger, die Narbe aber weitestgehend unsichtbar
  • Nachteile: größeres Risiko, dass das Drüsengewebe verletzt und die Stillfähigkeit beeinträchtigt wird

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